BLUMENVERSAND-TEST: WER LIEFERT SCHNELL, GüNSTIG UND SCHöN?

Weltweit wollen viele Menschen ihren Liebsten an Feiertagen mit einem Blumengruß Freude machen – erst recht am kurz bevorstehenden Muttertag. Unser aktueller Blumenversand-Test der 11 wichtigsten Lieferdienste von Fleurop bis Aldi Blumen zeigt, mit wem Sie schnell, günstig und sicher Blumen verschicken können – unkompliziert an jeden Ort.

Blumenversand-Test: Damit die heikle Aufgabe gut gelingt

Verderbliche Ware im Versandhandel ist immer ein heikles Thema, ganz besonders wenn es um Blumen geht. Schon leichte Beschädigungen beim Verpacken, zu große Kälte oder mangelhafte Wasserversorgung während des Transports sind Gefahren für die empfindlichen Pflanzen. Und einen unansehnlichen Strauß möchte niemand verschenken. Um herauszufinden, wie sicher die großen Blumenlieferdienste solche Herausforderungen meistern und wo sich eine Bestellung lohnt, haben wir den Praxistest gemacht: Bei elf namhaften Anbietern bestellten wir je einen typischen Blumenstrauß für 35 bis 40 Euro und begutachteten eine Woche lang, wie gut sich die Sträuße halten und ab wann sie entsorgt werden mussten.
Zu unserer Infografik

Das Angebot – von Standard bis Full Service

Dabei sind wir vorgegangen wie es ganz normale Kunden und Kundinnen wohl auch tun würden: Zunächst mal schauen wir uns das Angebot an. Die meisten Anbieter präsentieren nicht nur die beliebten gemischten Sträuße, sondern auch Monosträuße mit nur einer Blumensorte, Rosenbouquets oder auch Topfpflanzen. In der Regel bekommt man auch Geschenkkörbe oder Extras wie Vasen, Stofftiere, Schokolade und anderes.
Die Unterschiede sind schon hier ganz erheblich: Nur unser Testsieger FloraPrima deckt alle unserer acht Optionen ab und erhält dafür die Bestnote in der Kategorie Angebot. Am nächsten dran an diesem Spitzenergebnis ist Euroflorist, hier fehlen nur die Geschenkkörbe. Am anderen Ende der Skala findet sich Bloom&Wild. Neben gemischten Sträußen und Topfpflanzen finden sich abgesehen von wenigen Zusatzoptionen keine Alternativen. Bei Bloomy Days sieht es nicht viel besser aus. Alle anderen zeigen mindestens zufriedenstellende Leistung.
Zu besonderen Anlässen wie Valentins- oder Muttertag haben die Lieferdienste übrigens meist irgendwelche passenden Aktionsangebote. Ein Blick darauf kann sich lohnen, in unsere Wertung haben wir das aber nicht einbezogen.

Bestellung und Bezahlung – keine grundsätzlichen Unterschiede

Nun der zweite Schritt: Bestellung und Bezahlung. Hier sind erstmal die Bestelloptionen von Interesse, vor allem eine: die Garantiezustellung, also die Lieferung zu einem festen Termin. Das können Sie gegen Aufpreis bei den Kandidaten von Platz 1 bis 6 unseres Rankings und Bloom&Wild wählen. Neben dem Testsieger sind das Blume2000, Blumenshop, Aldi Blumen und Bloom&Wild. Alle anderen Optionen wie ein Blumenabo, anonymer Versand oder ein Erinnerungsservice decken Sonderwünsche ab – und bieten dem Anbieter zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Einmal mehr kommt hier Testsieger Floraprima besonders gut weg, hier sind alle unsere acht Testoptionen abgedeckt – jeder andere hat mehr oder weniger große Lücken.
Beim Bezahlen geht es dann deutlich einheitlicher zu: Per Kreditkarte und PayPal können Sie immer zahlen. Alle anderen von uns gecheckten Zahlungsoptionen wie Rechnung oder Bankeinzug kommen eher vereinzelt vor – wie sonst im Versandhandel auch.

Lieferung – meist pünktlich

In puncto Lieferung interessiert die Kundschaft hauptsächlich eines: Kommt die Sendung rechtzeitig an? Wie unser Test zeigt: meist ja. Fast alle Blumenlieferungen trafen bei uns wie geplant vier Tage nach der Bestellung ein – mit einigen Ausnahmen: Auf Blumenshop, Blume Ideal, Bloomy Days und Fleurop warteten wir einen Tag länger. Einen Vorwurf kann man daraus genau genommen nicht ableiten, denn die Anbieter lassen sich bei einer Standardlieferung nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt festnageln. Wer sicher gehen will, hat meist die Möglichkeit, den gewünschten Zeitpunkt zu buchen. Für ganz Eilige bieten FloraPrima, Fleurop und Euroflorist auch eine deutlich teurere „Same Day Lieferung an“. Das funktioniert dank lokaler Blumenhändler als Kooperationspartner der Versanddienste.
Natürlich begutachteten wir auch Ausstattung und Zustand der Lieferung – und mussten nicht selten erhebliche Unterschiede feststellen. So schwankt die Anzahl der Blumen im Strauß (ohne Deko) zwischen sieben (bei Valentins und Aldi Blumen ) und 17 Blume2000 und Bloomy Days. Testsieger FloraPrima kommt auf nur neun. Trotzdem wirken alle Sträuße ähnlich voll, mit geschickter Sortenauswahl und etwas Deko lässt sich hier einiges wettmachen.

Qualität – Wertung mit Augenmaß

Die Bewertung der Qualität ist der wichtigste Teil unseres Tests. Frische und sonstiger Zustand, Auswahl und Komposition haben unsere acht Tester:innen für jeden Tag des siebentägigen Tests in Augenschein genommen – mit besonderem Augenmerk auf den Zustand bei Lieferung. Denn es ist für den Versender sehr schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Einerseits soll der Strauß nicht nur Knospen statt Blüten zeigen, andererseits sollte er noch nicht zu weit entwickelt sein. Das wäre nämlich keine gute Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit.
Dem Ideal am nächsten kommt in diesem Jahr Valentins: Das fängt schon mit der sehr sorgfältigen Verpackung inklusive Wasserreservoir und sicherer Fixierung an. Die Qualität bei Lieferung ist entsprechend ausgezeichnet. Der Strauß ist schön gebunden, das Ganze ergibt ein stimmiges Bild. Fleurop und Aldi Blumen bekommen ebenfalls weit überdurchschnittliche Noten. Auch wenn bei Fleurop der Strauß nicht optimal gebunden war und die Verpackung etwas nachlässig schien. Das ist kein Grund zu Abwertung, sondern zeigt einfach die besonderen Schwierigkeiten mit dem heiklen Gut Blumen.
Da hatten andere Kandidaten schon bei der Lieferung ganz andere Probleme: Die Sträuße von Bloom&Wild sowie Bloomy Days kamen etwas nachlässig gebunden bei uns an und vereinzelt sahen Blumen schon etwas matt aus. Der Zustand insgesamt war aber noch gut, wurde am zweiten Tag sogar noch etwas besser.
Kleinere, aber sichtbare Mängel zeigte auch der Aquarelle-Strauß, der auch am schnellsten nachließ. Bereits am vierten Tag konnten wir nur noch ein "Ausreichend" vergeben, da sahen die anderen Sträuße noch ziemlich gut aus. Ansonsten machten alle Sträuße mindestens einen insgesamt ordentlichen Eindruck. Über minimale Schwachstellen, die man bei einem Naturprodukt nur schwer vermeiden kann, haben wir hinweggesehen.
Am Ende der siebentägigen Testphase machten immerhin sieben der elf Kandidaten noch guten Eindruck. Vorne weg dabei: Testsieger FloraPrima und der Zweitplatzierte Fleurop. Einzelne Blüten, die schon etwas nachlassen, kann man ja nach und nach aussortieren.

Preis-Leistungs-Verhältnis – welcher Strauße ist sein Geld wirklich wert?

Bei der Wahl unserer Teststräuße haben wir darauf geachtet, dass die Angebote nach Aussehen und Ausstattung so weit wie möglich vergleichbar sind. Die Preis-Unterschiede sind aber ganz erheblich:  Bei Aldi Blumen bekommt man einen ansprechenden Strauß schon für genau 19,99 Euro. Bei FloraPrima kommt ein halbwegs vergleichbares Angebot auf 34,99 Euro. Rechnet man die Versandkosten hinzu reicht die Preisspanne von 26,98 Euro bei Blume Ideal bis 42 Euro bei Aquarelle; Aquarelle schlägt mit 10 Euro für den Standardversand besonders heftig zu. Das positive Gegenbeispiel ist Bloom&Wild. Hier ist der Standardversand sogar kostenlos. Viele Anbieter haben daneben Sonderkonditionen für ein Blumen-Abo oder verlangen einen Aufpreis für einen garantierten Lieferzeitpunkt. Letzteres kostet bei FloraPrima immerhin 13 Euro. Solche Sonderfälle haben wir bei der Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses nicht bewertet.
Den günstigsten Gesamtpreis hat Blume Ideal zu bieten (26,98 €uro). Aber Aldi Blumen liegt nur einen knappen Euro darüber und erringt wegen der klar besseren Gesamtnote die Auszeichnung für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im diesjährigen Test.
  Zu unserer Infografik

CHIP Testcenter: So testet CHIP Blumenlieferdienste

Wie in jedem Jahr haben wir die namhaften Blumenversender einem realitätsnahen Praxistest unterzogen. Über die Webseite der Anbieter bestellten wir je einen Strauß. Nach der Lieferung dokumentierten wir den Zustand sowie anschließend die Entwicklung der Blumen eine Woche lang.

 

Qualität (50 Prozent): Die beschriebene Dokumentation und (zwangsläufig subjektive) Bewertungen von insgesamt acht Kollegen und Kolleginnen bilden die Grundlage für unsere Qualitätswertung. Diese macht 50 Prozent der Gesamtwertung aus.

 

Bestellung und Service (20 Prozent): In dieser Kategorie, die mit einem Anteil von 20 Prozent in die Note einfließt, bewerten wir hauptsächlich die Optionen, die der Anwender zur Verfügung stellt. Das sind die Bestelloptionen von Anonymer Versand bis Abo, die Zahlungsarten(Rechnung, Kreditkarte usw.) und die Kommunikationswege, die dem Kunden offen stehen, also E-Mail, Telefon, Chat und anderes.

 

Lieferung (20 Prozent): Hier bewerten wir, ob die Lieferung zum angegebenen Zeitpunkt eintrafen, auch wenn die Anbieter diese Angabe stets unter Vorbehalt machen. Daneben überprüfen wir die Anzahl der gelieferten Blumen und welche Extras dabei sind. Das kann ein Wasserreservoir zur Versorgung während des Transports oder zusätzliche Pflegehinweise. Ein besonderes Augenmerk haben wir auf die Verpackung: Fällt viel Müll an? Oder beschränkt sich der Anbieter auf das Notwendige?

 

Angebot (10 Prozent): Die Wertung für Angebot schließlich ergibt sich aus der Produktpalette des Anbieters. Hat der Kunde die Auswahl aus verschiedenen Arten von Sträußen? Gibt es Extras wie Geschenkkörbe und Vasen? Und auch nette Beigaben wie Plüschtiere oder Süßwaren aller Art bringen Zusatzpunkte für diesen Teil der Wertung.

2023-02-02T13:13:10Z dg43tfdfdgfd